Ich machte mich auf, Gott zu suchen.
Ich war wehrlos, ohne schützenden Mantel vor der Kälte,
ohne einen Stab, der mir Halt böte.
Ich machte mich auf und durchquerte die öden Hügel.
Der Weg unter mir war schmal und gewunden.
Steine säumten ihn und graue Büsche, deren dornige Äste zuweilen in ihn hinein ragten.Endlos schien der Pfad.
Er wand sich durch die kahlen Hügel,
mal hinauf und wieder hinunter.
Kein Fels markierte eine Stelle, an der ich mich ausruhen konnte,
innehalten,
Ausschau halten.
Ausschau nach Gott.
Unter meinen Füßen knirschte das mürbe Gestein.
Tagelang wanderte ich durch die Öde.
Erschöpft und durstig,
vom Wind zerrüttet und schon beinahe erkaltet,
hörte ich ein Rauschen.
Ich hob die Augen zum Himmel und suchte Gott,
damit er niederfahren möge und mich rettete.
Doch der Himmel war leer.
Blind vor Gram stolperte ich über die Hügel
und fand die Quelle des Rauschens.
Es war das Meer.
Ich stieg hinab von der Öde und betrat die sanften Wellen.
Ich fühlte ihre schmeichelnde Nähe,
ihre Umarmung,
ihre durchdringende Gegenwart.
Ich verband mich mit ihnen,
löste mich in ihren Armen auf.
In der Verschmelzung mit der unendlichen Weite
spürte ich das Rauschen als eine Stimme.
Die Stimme Gottes:
„Was suchst du mich im Himmel?“